Beim Silver GIT Verfahren wird ein Inertgas (Stickstoff) in die Schmelze eingespritzt, um damit verschiedenste Funktionen auszuführen.
Das Gas kann eine Schwindungskompensation erreichen, um undefinierte Lunker zu vermeiden. Außerdem kann das Gas das metallische Produkt aushöhlen und somit das Gewicht verringern. Die Eigenspannungen werden im Bauteil verringert, weil das Gas die Spannungen reduziert und gleichmäßig verteilt.
Je nach verwendeter Schmelze können bereits existierende Produkte im Silver GIT Verfahren hergestellt werden, indem die Form modifiziert wird. Das kann mit stabförmigen Produkten, wie z. B. einfache Griffe für die Möbelindustrie oder die Automobilindustrie beginnen, geht über komplexe Strukturen (wo z. B. aus Gründen der Aerodynamik Masseanhäufungen stören würden) bei denen nur durch „Schwindungskompensation“ mit „definierten Lunkern“ gearbeitet wird, bis zu medienführenden Leitungen, die bisher so nicht herstellbar waren.
Das Silver GIT Verfahren bringt folgende Vorteile:
Zuerst muss die Form mit einem Gasinjektor-System ausgestattet werden, welches es erlaubt, das Gas direkt in die Schmelze einzuführen.
Die Schmelze kann bei hohen Oberflächenqualitäten in Ihrer Kristallisation „langsamer“ eingestellt werden. Das ermöglicht auch im Hohlraum hohe Oberflächenqualitäten.
Die Maschine zur Herstellung der Produkte muss mit einem Silver GIT Gasregelsystem nachgerüstet werden.
1997 wurden bereits die weltweit ersten erfolgreichen Untersuchungen von Ing. Ulrich Stieler in Zusammenarbeit mit der Firma Strothmann in Gütersloh mit einem Griff für die Möbelindustrie in einem Serienwerkzeug durchgeführt.
Die Stieler Kunststoff Service GmbH konnte mit Know How aus der Gasinjektionstechnik und den Versuchen die Technik gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Ing. Kallien an der Fachhochschule in Aalen mit dem Know-How aus dem Metall Spritzguss, durch die Erstellung einer Prototypenform eines Außentürgriffs für die Automobilindustrie, die Funktionsfähigkeit des Silver GIT Verfahrens nachweisen.
Mit Hilfe der Gasinjektion hergestellter PKW-Türgriff in Zinkdruckguss |
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Eine Vergleichbarkeit zur bereits bekannten Gasinjektionstechnik im Kunststoffbereich ist begrenzt möglich – jedoch mit völlig anderen Temperatur-, Druck- und Geschwindigkeitsmaßstäben. Die Injektortechnik, Formtemperierung und die Schmelzeführung spielen nun eine außerordentlich wichtige Rolle.
Auch die Anlagentechnik wurde speziell modifiziert, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden.